Spüren Sie die „Sonne und den Wind mit mehr Haut und weniger Kleidung. Denn der Atem des Lebens ist im Glanz der Sonne und die Hände des Lebens in dem Wind“ (Khalil Gibran)
Die Bora (oder der Nordwind) ist ein starker Wind, der insbesondere zur kälteren Jahreszeit im nördlichen Teil der Adria-Ostküste weht. Gewöhnlich dauert diese drei Tage an und tritt schubweise auf. Diese hat einen bedeutenden Einfluss auf das Leben der Menschen und Organismen sowie die Entwicklung der Vegetation. Die Bora kommt vom Landesinneren Richtung Meer. Sie entsteht, in dem sich die kühle Luft aus dem kontinentalen Hinterland über die steilen Berghänge stürzt und so eine Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h erreicht. Hier entstehen die starken Windstöße, die für den Verkehr gefährlich sein können. Durch die Stöße wird das Meerwasser in Bewegung gesetzt, wodurch sich das Meer aufwühlt. Dieses wird in kleine Tropfen zerteilt, wobei auf der Meeresoberfläche eine Art Gischt und auf der Erdoberfläche Salzluft entsteht, die die Vegetation zerstört und so zur Entstehung vom Karst beiträgt. Die Bora ist ein kalter und trockener Wind, der die Lufttemperatur und-feuchtigkeit mindert und so Wolkenbildung und Regen verhindert. Aus der Sicht der Therapie, Physiologie und Kurheilung wird Bora ein wichtiger Beitrag zugeschrieben, da die reine Bergluft und ihre Vermischung mit der wärmeren Meeresluft (neben Temperaturminderung) den Organismus erfrischt während die trockene Luft die Feuchtigkeitsregulierung verbessert. Die Windstöße haben günstige physiologische Reize zur Folge, wozu der Anteil des dünn zerstreuten Meersalzes und Jodes (und bis zu einem gewissen Grad auch seine Ionisierung) in der Luft beiträgt. Die Wirkung der Bora schlägt sich auf das gesellschaftliche Leben aus: Bauweise der Häuser mit niedrigen, aber starken Dächern; Siedlungsbau an windgeschützten Stellen; Anbau widerstandsfähiger Kulturen; das Feingefühl der Seeleute beim Erkennen und Deuten von Wetterumschwüngen; aber auch im Charakter der Menschen und ihrem lebendigen Temperament sowie Ausdauer im Kampf mit den manchmal ihnen nicht wohlgesonnenen Naturelementen. Einer Legende nach war die Bora eins ein junges und sehr schönes Mädchen edler Herkunft, das aber seiner Einbildung und seines Stolzes wegen alle Brautwerber abgewiesen hatte. Das Mädchen hatte sich und seine Schönheit in den Himmel gelobt und eines Tages sogar gemeint, schöner als die unsterblichen Feen zu sein. Dieses Stolzes wegen hat es Gott mit einem Blitz geschlagen und in die Hölle geworfen. Wenn eine Frau wegen ihrer Hochnäsigkeit den gleichen Fehltritt tut, muss sie bitter seufzen, da sie an ihr einstiges Leben erinnert wird. Ihrer Seufzer wegen entsteht der starke und kalte Wind – die Bora. Obwohl die Bora für den Verkehr gefährlich werden kann, bringt sie trockenes Wetter und lupenreine Luft, in der die Schönheit Dalmatiens zu ihrer vollen Geltung kommt.
Jugo (oder der Südwind) ist ein warmer und starker Wind, der von Wolken, Regen, Schwüle, starkem Wellengang und ungünstigen biometeorologischen Bedingungen begleitet wird. Es ist bemerkenswert zu erwähnen, dass in der Republik Ragusa (Dubrovnik) die während eines Südwinds begangenen Verbrecher wegen der Wirkung auf die Laune der Menschen milder bestraft wurden.
Der Mistral ist ein erfrischender Nordwestwind, der an wärmeren Tagen vom Meer Richtung Küste weht. Hauptsächlich im Sommer und bis zu 20 m vor der Küste. Kommt in der Zeit zwischen 10 und 18 Uhr – am stärksten wirkt er gegen 14 Uhr. Schöneres Wetter und weniger Schwüle sind die Folgen.
Die Bora ist in Loviste weniger stark, was durch das umgebende Immergrün bestätigt wird. Der Südwind (Jugo) kommt hauptsächlich in Süd-Dalmatien vor. Die Bucht von Loviste bietet jedoch genügend Schutz vor den starken Stößen dieses Windes. Der für Loviste typische Wind ist der Mistral, der an heißen Sommertagen für echte Erfrischung sorgt. Ganz gleich wie der Kamp Lupis selbst!
Genießen Sie es beim Aufsaugen der Schönheit der Natur, von der wir umgeben sind und vergessen Sie nicht, dass „die Erde ihre nackten Füße genießt und der Wind sich danach sehnt, mit Ihren Haaren zu spielen.“ (Khalil Gibran)